Erschienen in:
11.07.2015 | Zertifizierte Fortbildung
Hyperprolaktinämie – wie analysieren, wie behandeln?
Ein Update für die gynäkologische Praxis
verfasst von:
Prof. Dr. med. Freimut Leidenberger, Prof. Dr. med. Thomas Strowitzki
Erschienen in:
gynäkologie + geburtshilfe
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Ausgabe 4/2015
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Auszug
Prolaktin ist ein Proteohormon, das hauptsächlich von den laktotrophen Zellen des Hypophysenvorderlappens sezerniert wird. Es ist das einzige Hormon der Hypophyse, das physiologischerweise und chronisch einer suppressiven Wirkung dopaminerger Substanzen von Hypothalamusarealen unterliegt. Alle anderen Hypophysenhormone haben ein physiologisches Releasing-Hormon, das die Synthese und Sekretion des betreffenden Hypophysenhormons stimuliert. Als eigenständiges Hormon ist Prolaktin erst in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts nachgewiesen worden. Sein Name weist auf eine seiner bekanntesten Wirkungen hin, nämlich die Vorbereitung der Brust zur Milchproduktion, die Mammogenese, das Ingangsetzen der Milchproduktion (Laktogenese) und die Aufrechterhaltung der Milchproduktion (Galaktopoese). Darüber hinaus wird Prolaktin nicht nur in multiplen anderen Geweben und Zellen synthetisiert und sezerniert (u. a. in Zellen des hämatopoietischen Systems, im dezidualisierten endometrialen Stroma und Myometrium, in verschiedenen Arealen des Großhirns und Hypothalamus, im Thymus, in der Milz und in Brustepithelien), sondern hat neben der biologischen Wirkung an der Brust mehrere hundert andere Wirkungen (u. a. Mediator der zellulären und humoralen Immunfunktionen, Mitspieler des immuno-neuro-endokrinen Netzwerks, Regulator der Angiogenese und der Permeabilität von Gefäßen sowie der Osmoregulation). …