Erschienen in:
01.06.2005 | Leitthema
Eine vereinfachte Methode zur Therapie der Quadrizepssehnenruptur mittels transpatellarer PDS-Kordel
verfasst von:
Dr. H. Hosseini, J. D. Agneskirchner, P. Lobenhoffer
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 6/2005
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Zusammenfassung
Komplette Quadrizepssehnenrupturen gehören zu den seltenen Verletzungen des Kniegelenks. Die klinische Relevanz dieser Verletzung ergibt sich aus der zentralen Bedeutung der Quadrizepssehne für den stabilen Stand und Gang. Daher ist eine Operationsindikation praktisch immer gegeben. Die bekannten operativen Techniken sind allerdings technisch aufwendig und kompliziert. Daneben gibt es in der Literatur nur wenig Hinweise über das Ergebnis nach operativer Versorgung frischer Quadrizepssehnenrupturen.
Wir beschreiben eine neue vereinfachte Operationstechnik mit Hilfe einer transpatellaren PDS-Kordel. 10 konsekutive Fälle einer kompletten Quadrizepssehnenruptur wurden im Zeitraum von Januar 2000 bis Juni 2003 operativ versorgt. Im mittleren Follow-up von 38 Monaten wurden 8 dieser 10 Patienten mittels IKDC-Subjective-Score, Lysholm- und Tegner-Score nachuntersucht. Außerdem erfolgte eine isokinetische Kraftmessung am Biodex-Messgerät. Der durchschnittliche postoperative IKDC-Subjective-Score lag bei 87 von 100 möglichen Punkten. Im Lysholm-Score wurden im Mittel 98 Punkte erreicht. Der durchschnittliche Tegner-Score lag bei 4,5 Punkten. Bei der isokinetischen Kraftmessung zeigte sich ein durchschnittlicher Kraftverlust von 25% für die Extension.
Die operative Therapie von frischen Quadrizepssehnenrupturen mit Hilfe einer transpatellaren PDS-Kordel stellt ein sicheres, effektives und zeitsparendes Operationsverfahren dar, welches eine frühfunktionelle Nachbehandlung erlaubt. Die meisten Patienten können ein gutes funktionelles Ergebnis erwarten.