Erschienen in:
01.10.2015 | Originalien
Einfluss der Hornhautdickenveränderung auf die funktionellen Ergebnisse nach Kataraktchirurgie
verfasst von:
F.N. Auerbach, M.P. Holzer, G.U. Auffarth, R. Khoramnia, B.C. Thomas, D. Saure, Prof. Dr. T.M. Rabsilber
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 10/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
In der frühen Phase nach unkomplizierter Kataraktoperation wird die Korrelation von korrigiertem Fernvisus (CDVA) und Hornhautdickenzunahme sowie Vorderkammertiefe (VKT) untersucht.
Patienten und Methoden
Es wurden 54 Kataraktpatienten im mittleren Alter von 70 ± 8,4 Jahren in diese prospektive Studie eingeschlossen. Es wurde jeweils ein Auge pro Patient nach Studienprotokoll operiert. Refraktion, CDVA und VKT wurden einen Tag und eine Woche postoperativ erhoben und mit den Pachymetriewerten, gemessen mit der Pentacam, verglichen.
Ergebnisse
Der mittlere CDVA verbesserte sich postoperativ signifikant von 0,31 ± 0,24 logMAR auf 0,18 ± 0,22 logMAR einen Tag und auf 0,06 ± 0,13 logMAR eine Woche nach dem Eingriff (p < 0,05). Das mittlere sphärische Äquivalent lag bei − 0,52 ± 0,69 dpt einen Tag und bei − 0,50 ± 0,82 dpt eine Woche postoperativ und zeigte nur eine geringe Abweichung zur mittleren Zielrefraktion: − 0,39 ± 0,70 dpt. Die Hornhautdicke lag postoperativ an beiden Messtagen signifikant über den präoperativen Werten (p < 0,05): Die mittlere Differenz betrug 33,26 ± 50,20 µm (− 17 bis 315 µm) am ersten Tag und 20,22 ± 23,15 µm (− 10 bis 99 µm) eine Woche nach der Operation. Die Hornhautdickenzunahme und der CDVA zeigten an beiden Messzeitpunkten eine mittlere bis keine Korrelation auf: r = 0,465 bzw. r = 0,072. Für Hornhautdicke und VKT wurde ebenfalls keine bis nur geringe Korrelation berechnet.
Schlussfolgerung
Die signifikante Hornhautdickenzunahme am ersten und siebten Tag zeigt keine bis mittlere Korrelation zum CDVA. Eine gute und frühe Visusrehabilitation nach unkomplizierter Kataraktchirurgie ist dennoch möglich. Die Augeninnendruckmessung kann aufgrund der Hornhautdickenzunahme zu falsch erhöhten Ergebnissen führen.