Erschienen in:
01.03.2004 | Originalien
Einfluss der transrektalen Endosonographie auf die klinische Stadieneinteilung des nicht palpablen Prostatakarzinoms
Eine Kontroverse zum TNM-System
verfasst von:
PD Dr. P. G. Hammerer, H. Augustin, J. Blonski, M. Graefen, A. Haese, A. Erbersdobler, F. Daghofer, H. Huland
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 3/2004
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Zusammenfassung
Seit 1992 werden entsprechend dem TNM-System nicht tastbare, aber durch ein bildgebendes Verfahren identifizierbare Prostatakarzinome dem klinischen Stadium T2 zugerechnet. In der klinischen Praxis fand diese Klassifizierung, unterstützt durch kontroverse Berichte in der Literatur, kaum Anklang. Von den meisten Urologen werden alle nicht tastbaren Tumoren als T1c-Karzinome angesehen.
Das mit Abstand am häufigsten angewandte bildgebende Verfahren in der Prostatadiagnostik ist der transrektale Ultraschall (TRUS). In unserer Arbeit vergleichen wir Tumorcharakteristika und die Wahrscheinlichkeit der postoperativen Rezidivfreiheit zwischen nicht tastbaren Karzinomen mit einem unauffälligen sonographischen Befund und solchen, die einen im TRUS identifizierbaren Tumor aufweisen. Identische Vergleiche wurden zwischen letzteren und palpablen T2a-Tumoren angestellt.
Patienten mit einem nicht tastbaren, sonographisch unauffälligen Karzinom wiesen die günstigsten Tumorcharakteristika auf. In den prognostischen Parametern unterschieden sich nicht tastbare, aber sonographisch identifizierbare Tumoren weniger von nicht tastbaren, sonographisch unauffälligen Karzinomen als von palpablen T2a-Tumoren. Die Rezidivwahrscheinlichkeit beider Gruppen nicht tastbarer Tumoren war ähnlich. Im Vergleich zu palpablen T2a-Tumoren wiesen nicht tastbare, sonographisch identifizierbare Tumoren ein signifikant günstigeres Ergebnis auf. Folglich sollten alle nicht tastbaren Prostatakarzinome ungeachtet ihrer sonographischen Darstellbarkeit als T1c-Tumoren klassifiziert werden.