Erschienen in:
01.03.2004 | Leitthema
Psychosomatische Aspekte des chronischen Beckenschmerzsyndroms
verfasst von:
H. J. Berberich, Dr. M. Ludwig
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 3/2004
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Zusammenfassung
Epidemiologische Daten zu chronischer Prostatitis/chronischem Beckenschmerzsyndrom (CP/CPSS) belegen die große Bedeutung des Prostatitissyndroms in der urologischen Sprechstunde. Bis auf die seltenen Fälle einer bakteriellen Prostatitis sind die zahlreichen somatischen Erklärungsmodelle der chronischen Prostatitis/des chronischen Beckenschmerzsyndroms (CP/CPSS) nur unvollständig in der Lage, die pathogenetischen Zusammenhänge zu erklären; therapeutische Ansätze sind oft in ihrem Erfolg unbefriedigend. Psychosomatische Faktoren werden demgegenüber nur rudimentär gewürdigt. Bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, insbesondere Somatisierung und Depression, aber auch Ängstlichkeit, Hypochondrie und abgeschwächte männliche Identität scheinen nach testpsychologischen Ergebnissen eine wesentliche Rolle zu spielen, bedürfen aber noch weiterer Evaluierung. Diagnostische und therapeutische Ansätze sollten in Zukunft den komplexen Verflechtungen somatischer und psychogener Faktoren des CP/CPPS Rechnung tragen.