Erschienen in:
01.02.2012 | Schwerpunkt
Ektope Hormonsekretion bei neuroendokrinen Tumoren
verfasst von:
Dr. C. Hubold, Prof. Dr. G. Brabant
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 2/2012
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Zusammenfassung
Die ektope Hormonproduktion bei neuroendokrinen Tumoren ist eine seltene Komplikation. Am häufigsten werden Tumoren beobachtet, die das Kortikotropin-Releasing-Hormon (CRH) oder adrenokortikotrope Hormon (ACTH) produzieren, wodurch klassische Zeichen eines Cushing-Syndroms hervorgerufen werden können. Daneben finden sich Tumoren, die das zur Akromegalie führende „growth hormone releasing hormon“ (GHRH) freisetzen oder eine inadäquate Sekretion des antidiuretischen Hormons (ADH) aufweisen, die typischerweise eine Hyponatriämie auslöst. Andere paraneoplastische Hormonsekretionszustände wie die Gonadotropinsekretion werden selten beobachtet. Üblicherweise lässt sich bei ektoper Hormonproduktion kein hypophysärer Tumor nachweisen. Die Diagnosestellung erfolgt über die Messung der zirkulierenden Peptide, die oft durch bildgebende Verfahren, beispielsweise die Somatostatinrezeptorszintigraphie, unterstützt wird. Primär ist die Therapie auf eine kurative Behandlung des Tumorleidens ausgerichtet. Bei fortgeschrittenen Tumoren wird durch die palliative Therapie mit antihormonell aktiven Substanzen wie den Somatostatinanaloga eine Symptomkontrolle angestrebt.