Erschienen in:
01.02.2015 | Einführung zum Thema
Endokrinologische Nachsorge nach onkologischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter
verfasst von:
Dr. C. Denzer, Prof. Dr. M. Wabitsch
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 2/2015
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Auszug
Die signifikante Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten onkologischer Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter gehört zu den herausragenden Entwicklungen der modernen Medizin in den zurückliegenden 4 Dekaden. Die mittlere Fünfjahresüberlebenswahrscheinlichkeit für alle Krebserkrankungen im Kindesalter erreicht derzeit 81 %, beträgt 88 % für akute lymphoblastische Leukämien (ALL) bzw. übersteigt 95 % für Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren, die an einem M. Hodgkin erkranken [
1]. Diese ausgezeichneten Überlebensraten sind auf den Einsatz aggressiver, multimodaler Therapiestrategien zurückzuführen (Kombinationschemotherapie, Chirurgie, Radiotherapie, Supportivtherapie). Diese Therapieansätze verursachen jedoch deutliche und langfristige Toxizität, deren volle Ausprägung häufig erst Jahre oder Jahrzehnte nach Abschluss der onkologischen Therapie sichtbar wird. Daten der Childhood Cancer Survivor Study (CCSS) zeigen, dass mehr als 73 % der Langzeitüberlebenden einer Krebserkrankung im Kindesalter im Verlauf von 30 Jahren von einer oder mehreren chronischen Gesundheitsstörungen betroffen sind [
2]. Chronische Erkrankungen und Einschränkungen der Lebensqualität betreffen heute also eine mit zunehmendem Alter stetig wachsende Population von Langzeitüberlebenden. …