Erschienen in:
01.04.2015 | Übersichten
Epigenetik des Urothelkarzinoms
Pathogenese, verbesserte Diagnostik und neue Therapieansätze
verfasst von:
Dr. G. Niegisch, M.J. Hoffmann, E.A. Koutsogiannouli, W.A. Schulz
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Für das Urothelkarzinom der Harnblase werden dringend neue diagnostische Biomarker und neue therapeutische Angriffsziele als Alternative oder Ergänzung zur klassischen Chemotherapie benötigt. Epigenetische Veränderungen könnten dafür geeignet sein, da sie von zentraler Bedeutung für Entstehung und Progression von Urothelkarzinomen sind. Vermutlich tragen sie zu gestörten Differenzierungsprozessen und zu gesteigertem Metastasierungspotential bei. Solche Veränderungen betreffen DNA-Methylierung, Histonmodifikationen, Chromatinremodellierung, lange nichtkodierende RNA und microRNA. Faktoren, die an der Regulation von Histonmodifikationen oder Chromatinremodellierung beteiligt sind, sind beim Urothelkarzinom deutlich häufiger durch Mutationen inaktiviert als bei anderen Tumorarten. Daher wären solche Enzyme, nach gründlicher Untersuchung ihrer komplexen Wirkungsweisen, wahrscheinlich als neue therapeutische Angriffsziele geeignet. Veränderungen der DNA-Methylierung oder der microRNA-Expression kommen als diagnostische oder prognostische Biomarker in Frage, müssen aber durch umfassende Studien unter standardisierten Bedingungen validiert werden.