Erschienen in:
01.09.2006 | Originalien
Evaluierung der dynamischen Konturtonometrie nach penetrierender Keratoplastik
verfasst von:
Dr. An. Viestenz, A. Langenbucher, B. Seitz, Ar. Viestenz
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 9/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
Mit dem dynamischen Konturtonometer PASCAL® („Dynamic Contour Tonometer“; DCT) steht ein digitales Messgerät zur Bestimmung des Intraokulardrucks (IOD) zur Verfügung, welches der natürlichen Geometrie der Hornhaut angenähert wurde. Ziel war die Evaluierung des DCT im Vergleich zum Goldmann-Applanationstonometer (GAT) bei Hornhäuten nach penetrierender Keratoplastik.
Methoden
Die prospektive Querschnittstudie umfasste 92 konsekutive Augen von Patienten mit penetrierender Keratoplastik (57 ohne Fäden, 32 mit zwei fortlaufenden Fäden, 3 mit einem fortlaufenden Faden). Erfasst wurden die zentrale Hornhautbrechkraft (Zeiss-Ophthalmometer) und die zentrale Hornhautdicke (Ultraschallpachymeter Tomey AL-1000). Der IOD wurde direkt aufeinander folgend 3-mal mit dem DCT und abschließend einmal mittels GAT gemessen.
Ergebnisse
Der mittlere IODDCT betrug 18,3±4,0 mmHg gegenüber dem IODGAT mit 14,3±4,1 mmHg (p<0,001). Die IOD-Werte beider Messmethoden korrelierten stark miteinander (r=0,74, p<0,001). Die Qualität der Messwerte bei Keratoplastiken nach kompletter Fadenentfernung lag mit dem DCT in 88% zwischen Q1–Q3 bei drei Messungen im Gegensatz zu 59% bei liegenden Hornhautfäden. Bei 53 Augen ohne Hornhautfäden konnten drei DCT-Messungen mit einer Reproduzierbarkeit von 0,97 (Cronbachs alpha) gegenüber 20 Augen bei zwei liegenden Hornhautfäden mit einer Reproduzierbarkeit der DCT von 0,94 (Cronbachs alpha) erhoben werden. Sowohl mit dem GAT als auch mit dem DCT gemessen zeigte sich keine Abhängigkeit von der Hornhautdicke. Die Höhe des mittleren Astigmatismus unterschied sich nicht zwischen Keratoplastiken ohne Fäden (4,86±3,35 dpt) und mit zwei fortlaufenden Fäden (4,2±2,8 dpt, p=0,38).
Schlussfolgerung
Das DCT (PASCAL®) liefert reproduzierbare IOD-Messwerte nach penetrierender Keratoplastik, misst jedoch signifikant höher als das GAT. Analog zum GAT stellen die noch liegenden Hornhautfäden einen nicht zu vernachlässigenden Störfaktor dar.