Erschienen in:
01.03.2013 | Leitthema
Evidenzbasierte Therapie radiogener Läsionen der extrakraniellen A. carotis und A. subclavia
verfasst von:
Dr. B. Rantner, PhD
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 2/2013
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ionisierende Strahlung führt zu direkter Endothelschädigung mit dem Risiko der Plaqueformation im peripheren Gefäßsystem. Radiogene Plaques weisen im Vergleich zu arteriosklerotischen Plaques eine stabilere Morphologie auf. Kommt es nach Bestrahlungen im Karotisstromgebiet zu neurologischen Symptomen, so besteht eine klare Behandlungsindikation.
Material und Methoden
Es erfolgte eine systematische Literatursuche hinsichtlich der Behandlungsindikation und Behandlungsmöglichkeiten bei radiogenen Stenosen der A. carotis und der A. subclavia in PubMed mit Berücksichtigung der Literatur der letzten 30 Jahre.
Ergebnisse
Bislang wurde aufgrund der geringeren Morbidität meist dem endovaskulären Verfahren mit stentgestützter Angioplastie der Vorzug gegeben. Die Empfehlungen dazu finden sich in den rezent verfassten nationalen und internationalen Leitlinien. Aktuelle Daten zeigen, dass auch durch die Karotisendarteriektomie bei diesen Patienten gute Kurz- und Langzeitergebnisse erzielt werden können. Nach Stentbehandlung findet man signifikant häufiger neurologische Komplikationen im Spätverlauf sowie Restenosen.
Bestrahlungen im Subklaviastromgebiet führen sowohl zu Stenosen als auch zu Aneurysmabildungen. Hier stellen die endovaskulären Verfahren mittels Stent, bei Aneurysmen auch mit Stentgraft die Therapie der Wahl dar.
Schlussfolgerung
Für die Behandlung radiogener Karotisstenosen stehen sowohl die Angioplastie als auch offen-operative Verfahren mit guten Ergebnissen zur Verfügung. Im Fall von Subklavialäsionen wird den endovaskulären Verfahren bei deutlich geringerer Morbidität der Vorzug gegeben. In beiden Fällen muss zur Plaquestabilisierung auch eine medikamentöse Sekundärprophylaxe durchgeführt werden.