Erschienen in:
01.12.2012 | Leitthema
Extraartikuläre Manifestationen der rheumatoiden Arthritis
verfasst von:
C. Baerwald, C. Kneitz, M. Bach, M. Licht
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 10/2012
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Zusammenfassung
Die rheumatoide Arthritis (RA) stellt eine autoimmun bedingte Erkrankung mit im Vordergrund stehendem Gelenkbefall, bevorzugt der kleinen Finger- und Zehengelenke, dar. Daneben kann sich eine RA aber auch an zahlreichen extraartikulären Organen manifestieren. Aussagen hinsichtlich der Häufigkeit von extraartikulären Manifestationen (EAM) bei RA schwanken sehr stark. Es finden sich Angaben von 17,8–40,9%. EAM nehmen mit zunehmender Erkrankungsdauer und Erkrankungsschwere tendenziell zu. Die genaue Ätiopathogenese ist bislang noch unklar, doch zeigen sich histopathologisch in den betroffenen Organen oftmals vaskulitische Veränderungen in Verbindung mit Ablagerungen von Immunkomplexen. Zu beachten ist, dass EAM auch durch die Arzneimitteltherapie bedingt sein können. So unterschiedlich sich der Organbefall präsentieren kann, so mannigfaltig stellen sich die klinischen Symptome dar. Zu möglichen Zielorganen zählen die Gefäße, die Nieren, das zentrale Nervensystem, das Herz-Kreislauf-System, die Lungen, die Augen, die Haut, die Nägel oder auch das Blut bzw. das blutbildende System. Die Prognose einer RA verschlechtert sich bei Vorliegen von EAM nachhaltig. Engmaschige Kontrolluntersuchungen sind notwendig, um EAM rechtzeitig diagnostizieren und therapieren zu können. Therapeutisch kommen neben den nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) und den „disease-modifying anti-rheumatic drugs“ (DMARDs) vor allem bei fortgeschritteneren Stadien Cyclophosphamid oder Biologika zur Anwendung. Aufgrund fehlender Studien ist die Therapie bislang stark empirisch geprägt.