Erschienen in:
04.07.2023 | Fatigue | Leitthema
Die Sakrum-H-Fraktur zwischen traumatischer, Insuffizienz- und Ermüdungsfraktur
Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Kontroversen
verfasst von:
Dr. med. Patrick Gahr, Prof. Dr. med. Thomas Mittlmeier
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 11/2023
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Zusammenfassung
In der Grundgesamtheit der Stressfrakturen ist die Insuffizienzfraktur definiert als Fraktur, die durch lang anhaltende normale oder physiologische Belastung eines Knochens mit unzureichendem elastischem Widerstand entsteht. Damit ist sie klar abgegrenzt von den Ermüdungsbrüchen („fatigue fractures“), bei denen übermäßige Belastungen andauernd auf einen Knochen mit normalem elastischem Widerstand einwirken. Beide Entitäten der Stressfraktur entstehen nach Pentecost (1964) durch „die inhärente Unfähigkeit des Knochens, Belastungen standzuhalten, die ohne Gewaltanwendung in rhythmischer, wiederholter und unterschwelliger Weise ausgeübt werden“. Dies unterscheidet sie von akuten, traumatischen Frakturen. Im klinischen Alltag stellen sich diese Unterschiede nicht immer so klar dar. Am Beispiel der Sakrum-H-Fraktur wird die Relevanz einer klaren Begrifflichkeit dargelegt. Aktuelle Kontroversen in der Behandlung von Sakruminsuffizienzfrakturen werden diskutiert.