Erschienen in:
01.04.2014 | Übersichten
Funktionelle Rekonstruktion peripherer Nerven
Bedeutung der End-zu-Seit-Neuroraphie
verfasst von:
J. Kolbenschlag, Prof. Dr. M. Lehnhardt
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 2/2014
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Zusammenfassung
End-zu-Seit-Neuroraphie
Bei fehlendem proximalem Nervenstumpf wird der distale Nervenanteil an einen gesunden Spendernerven koaptiert, um eine sowohl sensorische als auch motorische Reinervation zu erhalten. Diese Herangehensweise wurde bereits 1873 erstmals beschrieben, erlebte jedoch erst Anfang der 1990er Jahre eine breitere Anwendung. Durch Verfeinerung der Technik (epineurale Fensterung am Donornerv) konnten die Ergebnisse sowohl der sensorischen als auch der motorischen Reinervation verbessert werden.
Schlussfolgerung
Insgesamt sind die Resultate in der aktuellen Literatur heterogen, die End-zu-Seit-Neuroraphie stellt jedoch eine valide Rückzugsoption zu den in der peripheren Nervenrekonstruktion etablierten Verfahren wie der End-zu-End-Koaption mit Spendernerven oder der Nerveninterposition durch Kabelinterponate dar. Sie sollte daher im mikrochirurgischen Portfolio Berücksichtigung finden, insbesondere auch im Hinblick auf die Möglichkeiten der motorischen Rekonstruktion mittels freien Muskeltransfers.