Erschienen in:
01.01.2006 | Übersichten
Gastrointestinale Stromatumoren
Was der Chirurg wissen muss
verfasst von:
Prof. Dr. P. Hohenberger, E. Wardelmann
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 1/2006
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Zusammenfassung
Gastrointestinale Stromatumoren (GIST) sind eine vor wenigen Jahren definierte, das Protoonkogen c-kit (CD117) exprimierende, abdominale Sarkomentität. Die R0-Resektion des Primärtumors, der regelhaft keine Lymphknotenmetastasen aufweist, mit tumorfreien Rändern ist Ziel der Primärbehandlung. Die metastatische Tumorausbreitung erfolgt fast ausschließlich peritoneal und hepatisch. Primärtumoren werden in vier Risikogruppen hinsichtlich ihres malignen Potenzials eingeteilt. Bei Patienten mit GIST, die der Hochrisikogruppe zugeordnet werden, sollte im Rahmen internationaler Therapiestudien der Nutzen einer adjuvanten Therapie überprüft werden.
Bei Tumoren im metastasierten Stadium ist eine Behandlung mit dem Tyrosinkinaseinhibitor Imatinib-mesylat indiziert und mit Ansprechraten über 70% sehr effektiv. Eine systemische Chemotherapie oder Strahlentherapie ist unwirksam. Patienten, die zur Resektion eines Primärtumor-GIST einer multiviszeralen Operation bedürfen, erleiden rasch ein Tumorrezidiv. Diese Patienten können von einer präoperativen Therapie mit Imatinib-mesylat profitieren. Bei der Kontrolle des Ansprechens auf eine Therapie mit Imatinib ist eine kontrastmittelgestützte MRT/CT erforderlich oder ein 18FDG-PET sehr hilfreich.
Patienten mit inoperablem oder lokal fortgeschrittenem GIST, die unter Imatinib eine Tumorremission erzielen, sollen im Hinblick auf eine Resektion des Residualtumors evaluiert werden. In Einzelfällen kann es auch sinnvoll sein, singuläre, progrediente Metastasen zu resezieren, die auf eine Therapie mit Imatinib nicht mehr ansprechen, insbesondere wenn weitere, aber medikamentös kontrollierte Metastasen vorliegen.