Erschienen in:
01.03.2014 | Leitthema
Gefäßzugang zur Hämodialyse
Ein andauerndes Problem
verfasst von:
Prof. Dr. J. Bommer, F. Port
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 2/2014
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Zusammenfassung
Der Gefäßzugang hat einen entscheidenden Einfluss auf den Erfolg der chronischen Hämodialysebehandlung. In der weltweiten epidemiologischen DOPPS-Studie sind Gefäßzugänge und ihre Komplikationen ein Hauptthema. In dieser großen Beobachtungsstudie war die adjustierte Mortalität bei Patienten mit Kathetern etwa um 30% und bei Gefäßprothesen ungefähr um 15% höher als bei AV-Fisteln. Gleichzeitig war auch die Anzahl an Komplikationen einschließlich der Dauer der Krankenhausaufenthalte bei Patienten mit Kathetern und Gefäßprothesen erhöht. In den letzten 10 Jahren hat die Zahl der Katheter in vielen Ländern zugenommen, blieb auf einem hohen Niveau in Belgien und Kanada, ging aber in den USA zurück, wo auch die Zahl der Gefäßprothesen stark abnahm. Alter der Patienten, Diabetes, schlechte Gefäßverhältnisse und nicht zuletzt der entsprechende Wunsch von Patienten und Dialysepersonal steigerten die Häufigkeit von Kathetern oder Gefäßprothesen. Erfahrene Operateure, frühzeitige Vorstellung der Patienten bei einem Nephrologen und frühzeitige Anlage des Gefäßzugangs, ausreichende Zeit vor der ersten Benutzung sowie Einsicht des Dialysepersonal bezüglich minderer Dialyseleistung bei Kathetern und erhöhten Risiken von Kathetern und Gefäßprothesen gegenüber AV-Fisteln sollten dazu beitragen, dass die Zahl der Patienten mit AV-Fistel zunimmt und so das Problem der Gefäßzugänge verbessert wird.