Erschienen in:
01.07.2012 | Leitthema
Gesundheitsökonomische Evaluation gemeindepsychiatrischer Interventionen
verfasst von:
PD Dr. R. Kilian
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 7/2012
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Zusammenfassung
Die gesundheitsökonomische Bewertung gemeindepsychiatrischer Interventionen kann dazu beitragen, den Einsatz von Ressourcen für die psychiatrische Versorgung im Hinblick auf die erzielten Behandlungsergebnisse zu optimieren. Vorliegende Untersuchungen zur gesundheitsökonomischen Evaluation gemeindepsychiatrischer Interventionen umfassen ein breites Spektrum an Behandlungsoptionen von der Enthospitalisierung stationärer Langzeitpatienten in gemeindenahe Versorgungsstrukturen bis hin zu spezifischen Angeboten für bestimmte Patientengruppen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass eine gemeindepsychiatrische im Vergleich zu einer stärker institutionalisierten Versorgung nicht generell kostengünstiger ist, dass aber Programme auf der Basis des ACT („assertive community treatment“) -Ansatzes gegenüber stationären Behandlungskonzepten effizienter sind. Gegenüber der heute in den meisten westeuropäischen Ländern üblichen Standardversorgung kann eine Intensivierung gemeindepsychiatrischer Interventionen insbesondere bei „heavy usern“ und bei ersterkrankten Patienten zu einer Kosteneffektivitätsteigerung führen. Methodische Mängel und fehlende nationale Untersuchungen schränken allerdings die Aussagekraft gesundheitsökonomischer Studien insbesondere für Deutschland ein.