Erschienen in:
01.06.2004 | Klinische Rechtsmedizin
Gewaltforschung zum Thema „häusliche Gewalt“ aus kriminologischer Sicht
verfasst von:
B. Franke, D. Seifert, S. Anders, J. Schröer, A. Heinemann
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 3/2004
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Zusammenfassung
„Häusliche Gewalt“ ist ein derzeit viel diskutiertes Thema in der Öffentlichkeit und in den Medien, insbesondere bei Aufsehen erregenden Fällen von Kindesmisshandlung bis hin zur Tötung der Familienmitglieder. Die wissenschaftliche Forschung beschäftigt sich seit 3 Jahrzehnten mit dem Thema, ohne dass es bislang eindeutige Aussagen über Ursachen und Ausmaß der „häuslichen Gewalt“ gibt. Seit im Januar 2002 in Deutschland das Gewaltschutzgesetz (GewSchG) in Kraft getreten ist, erfährt „häusliche Gewalt“, insbesondere „Partnergewalt“, eine immer deutlichere gesellschaftliche Ächtung. Strafrechtliche Konsequenzen für den Täter stehen nicht nur theoretisch, sondern zunehmend tatsächlich an, und der zivilgerichtliche Schutz ist verbessert. Somit ist auch die Medizin, insbesondere die Rechtsmedizin, bezüglich der adäquaten Verletzungsdokumentation, gefordert. Die Rechtsmediziner werden als erste Anlaufstelle oft mit den persönlichen und sozialen Problemen der Opfer konfrontiert. Hier sollen der historische Hintergrund und die veränderte Gesetzeslage bezüglich des Phänomens der „häuslichen Gewalt“ zusammengefasst werden.