Erschienen in:
01.09.2015 | Schwerpunkt: Histiozytäre Erkrankungen
Histiozytäre Erkrankung des Kindes- und Jugendalters
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 5/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Histiozytosen sind insgesamt seltene Erkrankungen mit variablem klinischem Verlauf sowie variabler Morphologie, welche ihren Häufigkeitsgipfel oft im Kindes- und Jugendalter haben. Hierzu zählen die Langerhans-Zell-Histiozytosen und die sogenannten non-Langerhans-Zell-Histiozytosen, wie das juvenile Xanthogranulom, die Erdheim-Chester-Erkrankung sowie die Rosai-Dorfman-Erkrankung. Die häufigsten im Kindesalter vorkommenden Histiozytosen sind die Langerhans-Zell-Histiozytose und das juvenile Xanthogranulom. Demgegenüber sind die häufiger im Erwachsenenalter vorkommenden Histiozytosen wie die Erdheim-Chester- und die Rosai-Dorfman-Erkankung im Kindes- und Jugendalter selten. Zusätzlich können in seltenen Fällen Precursorzellneoplasien klonale Histiozytoseherde aufweisen. Molekulargenetisch finden sich in einem Teil der Histiozytosen BRAFv600E-Mutationen. In Langerhans-Zell-Histiozytosen finden sich diese in 50–55 % der untersuchten Fälle, bei der Erdheim-Chester-Erkrankung in bis 100 % der Fälle. In den übrigen Histiozytosen (insbesondere dem juvenilen Xanthogranulom sowie der Rosai-Dorfman-Erkrankung) konnten bisher keine BRAF-Mutationen nachgewiesen werden. Eine prognostische Relevanz der BRAF-Mutationen ließ sich hier bisher nicht zeigen, jedoch kann in einzelnen Fällen eine BRAF-Mutationsanalyse Hilfestellung bei der differenzialdiagnostischen Überlegung bieten sowie ggf. die Option eines Therapieansatzes mit BRAF-Inhibitoren eröffnen.