Erschienen in:
01.12.2014 | Originalien
Hochfettdiät induziert molekulare und physiologische Dysfunktionen der Harnblase
verfasst von:
A. Oberbach, N. Schlichting, M. Heinrich, Y. Kullnick, S. Lehmann, V. Adams, J.-W. Stolzenburg, PD Dr. J. Neuhaus
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 12/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Adipositas ist mit seiner Vielzahl an Komorbiditäten zur weltweiten Pandemie angewachsen. Der vorliegende Beitrag behandelt pathophysiologische Aspekte der adipositasassoziierten Harnblasendysfunktionen.
Material und Methoden
Unsere Ergebnisse beruhen auf zahlreichen In-vitro- und In-vivo-Experimenten inklusive eines Hochfettdiät- (HFD)-Rattenmodells und sind in den angegebenen Publikationen detailliert beschrieben.
Ergebnisse
In kultivierten humanen Detrusormyozyten wurden adipositasassoziierte pathophysiologische Mechanismen direkt durch die gesättigte freie Fettsäure Palmitat induziert. Im Rattenmodell bewirkte HFD eine starke Fibrosierung der Harnblasenwand und eine Herunterregulation des muskarinischen M3-Rezeptors, was zu einer verminderten Kontraktilität der Harnblase führte. Die Fibrosierung war nach bariatrisch-chirurgischer Intervention (Sleeve-Gastrektomie) regredient.
Schlussfolgerung
Unsere Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Adipositas für urologische Funktionsstörungen. Angesichts der epidemiologischen Dimension der Adipositas mit stetig steigenden Fallzahlen ist eine Neubewertung dieser pathologischen Kondition in der Urologie notwendig.