Erschienen in:
01.09.2010 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Hodenhochstand
Aspekte der Behandlung
verfasst von:
Dr. I. Körner, H. Rübben
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 9/2010
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Zusammenfassung
Der Hodenhochstand („undescended testis“, UDT), die häufigste angeborene Fehlbildung, betrifft nach dem ersten Lebensjahr noch 1% aller reif geborenen Knaben. Unbehandelt führt er zu histopathologischen Veränderungen des Parenchyms mit Einschränkung der Spermatogenese und Erhöhung des Malignomrisikos. In der klinischen Untersuchung hat sich die Einteilung in palpable und nicht palpable Hoden bewährt. Bis zum 6. Lebensmonat kann ein spontaner Hodendeszensus abgewartet werden. Anschließend sollte die Behandlung begonnen werden und bis zum 1. Geburtstag beendet sein. Palpable Hoden werden durch eine inguinale Orchidolyse und Pexie orthotop in das Skrotalfach verlagert, während nicht tastbare Hoden laparoskopisch versorgt werden. Die Hormontherapie ist wenig effektiv bezogen auf einen Hodendeszensus. Ihre Indikation liegt in der Stimulation der Keimzellreifung und nachfolgenden Verbesserung des Fertilitätspotenzials. Nur eine frühzeitig bis zum Abschluss des 1. Lebensjahres durchgeführte Therapie des UDT ist fertilitäts- und malignomprotektiv.