Erschienen in:
01.01.2015 | Leitthema
Immunsuppressive Behandlung von Glomerulonephritiden
verfasst von:
PD Dr. T. Rauen, J. Floege, M.J. Moeller
Erschienen in:
Die Nephrologie
|
Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Behandlung von erwachsenen Patienten mit Glomerulonephritiden (GN) stellt eine zentrale Aufgabe, allerdings oftmals auch eine große Herausforderung für den klinisch tätigen Nephrologen dar. Die Diagnose einer GN wird zumeist durch eine Nierenbiopsie gestellt, wobei das Erkrankungsspektrum eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Krankheitsentitäten umfasst, beispielsweise die IgA-Nephropathie (als die häufigste primäre GN), die „Minimal Change“-Glomerulopathie, die primäre fokal-segmentale Glomerulosklerose oder die membranöse GN.
Ziel
Diese Übersichtsarbeit stellt die aktuellen Therapieempfehlungen zu den genannten GN dar und nimmt – an gekennzeichneter Stelle – auch persönliche Erfahrungen der Autoren in der Behandlung von Patienten mit GN mit auf.
Methoden
Auf Grundlage der verfügbaren klinischen Studien und den 2012 publizierten KDIGO-Empfehlungen zur Behandlung von GN-Patienten werden die immunsupressiven Behandlungsstrategien diskutiert.
Ergebnisse und Diskussion
Das klinische Bild kann ebenso sehr verschieden sein, von inapparenten, sehr milden Verlaufsformen mit allenfalls geringen Urinbefunden bis hin zu einem nephrotischen Syndrom mit großer Proteinurie und/oder deutlich eingeschränkter Nierenfunktion. Primäre GN sind meist durch (auto-)immune Prozesse mediiert, wobei nicht jede GN einer immunsuppressiven Behandlung bedarf, abhängig von den klinischen, laborchemischen bzw. bioptischen Befunden. Die aktuell verfügbaren Therapiealgorithmen, die auch in den aktuellen KDIGO-Leitlinien zusammengefasst sind, basieren oftmals auf verhältnismäßig kleinen, klinischen Studien mit kurzer Nachbeobachtungszeit und lassen daher eine starke klinische Evidenz (noch) vermissen. Hier sind in Zukunft hoffentlich substanzielle Daten aus ausreichend großen Studien mit längeren Follow-up-Perioden zu erwarten. Diese Studien sollen auch diejenigen Patienten identifizieren, die zur Krankheitskontrolle „nur“ eine optimal-supportive Therapie benötigen.