Erschienen in:
01.11.2014 | Berufspolitisches Forum
Implementierung einer universitären Abteilung für Plastische Chirurgie in eine Klinik für Unfallchirurgie
verfasst von:
Dr. N. von Dercks, J. Fakler, S. Langer, C. Josten
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 11/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Seit Mai 2012 werden plastische Operationen im Rahmen der unfallchirurgischen Versorgung am Universitätsklinikum Leipzig durch eine eigenständige Abteilung für plastische Chirurgie vorgenommen.
Fragestellung
Ziel dieser Arbeit ist die Analyse, welche Auswirkung die plastische Chirurgie auf die Diagnosis-related-groups(DRG)-Entwicklung einer unfallchirurgischen Universitätsklinik hat.
Material/Methode
Innerhalb der ersten beiden Jahre wurden 37 Patienten (29 männliche, 8 weibliche, 38 stationäre Aufenthalte) unfallchirurgisch geführt und plastisch-chirurgisch mitversorgt. Die entsprechende DRG-Eingruppierung sowie zugehörige Kennzahlen und Vergütungen mit und ohne plastische Chirurgie wurden verglichen.
Ergebnisse
Bei diesen Patienten wurden 261 Operationen durchgeführt, davon 71 durch die Abteilung für plastische Chirurgie. Der mittlere Erlös der Fälle betrug 22.156,44 EUR ± 20.578,22 EUR bei einem mittleren Relativgewicht von 7,2 ± 6,7. Unter Ausschluss der plastisch-chirurgischen Eingriffe ergeben sich ein mittlerer Erlös von 19.378,44 EUR ± 20.688,40 EUR und ein mittleres Relativgewicht von 6,3 ± 6,7. Somit sind ein mittlerer Mehrerlös von 2778,00 EUR ± 3857,01 EUR und eine Zunahme des Relativgewichts um 0,9 ± 1,3 durch die plastisch-chirurgischen Operationen erzielt worden. Ein Wechsel der DRG-Eingruppierung fand für 20 von 38 Aufenthalten statt.
Die durchschnittliche Liegezeit betrug 40,2 ± 26,6 Tage. Sie lag damit im 1. Jahr 17,9 ± 22,4 Tage und im 2. Jahr noch 10,9 ± 19,3 Tage über der mittleren Verweildauer. Das bedeutet eine durchschnittliche Reduktion der Kosten von 4774,59 EUR.
Diskussion
Die Implementierung einer Abteilung für plastische Chirurgie ist erlössteigernd. Eine Erlösoptimierung sollte jedoch mit einer Prozessoptimierung unter Vermeidung übermäßig langer Liegezeiten einhergehen.