Individuelle Therapieziele bei Diabetes und Dialyse

Die diabetische Nephropathie ist die häufigste Ursache einer dialysepflichtigen Niereninsuffizienz in Deutschland. Im Gegensatz zu vielen anderen Dialysepatienten leiden die betroffenen Patienten nicht nur an einer Niereninsuffizienz und den sich daraus entwickelnden urämischen Komplikationen, sondern auch an den anderen systemischen Folgen des diabetischen Spätsyndroms. Durch die Kombination beider Erkrankungen ergibt sich ein besonderes kardiovaskuläres Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko. Die veränderte Insulinwirkung bei Niereninsuffizienz, die Beeinflussung des Glukosestoffwechsels durch die Dialysetherapie und die autonome Neuropathie führen zu einem erhöhten intradialytischen Komplikationsrisiko. Individuelle Therapieziele sollten daher die frühzeitige und konsequente Diagnostik und Therapie der koronaren Herzkrankheit und der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit beinhalten. Darüber hinaus sollten sie durch Maßnahmen zur Vermeidung hypotensiver und hypoglykämischer Episoden zu einer Verminderung der intradialytischen Komplikation führen.