Erschienen in:
01.01.2013 | Schwerpunkt
Infektiöse Endokarditis
Notfallbehandlung und Langzeitbetreuung
verfasst von:
Dr. S. Dietz, H. Lemm, H. Bushnaq, H.-P. Hobbach, K. Werdan, M. Buerke
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 1/2013
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Zusammenfassung
Die infektiöse Endokarditis (IE) ist eine schwerwiegende Erkrankung, die im klinischen Alltag häufig erst mit einer erheblichen Latenz diagnostiziert wird. Nicht zuletzt deshalb ist das Mortalitätsrisiko hoch. Nach Diagnosestellung ist die zeitnahe Einleitung einer antibiotischen Therapie von herausragender Bedeutung. Epidemiologische Verschiebungen im Altersprofil, neue Risikofaktoren und die zunehmende Verwendung intravasaler prothetischer Materialien haben zu Veränderungen des Keimspektrums und des klinischen Bilds geführt, denen neue diagnostische und therapeutische Bemühungen Rechnung tragen müssen. Die in der Regel unspezifischen initialen Symptome wie auch die zunehmende Zahl nosokomialer Endokarditiden erfordern eine hohe diagnostische Kompetenz der behandelnden Ärzte. Hilfestellung bieten verschiedene diagnostische Algorithmen wie auch leitliniengestützte Empfehlungen zur antibiotischen Therapie. Bereits frühzeitig sollte ein Herzchirurg in die Behandlung einbezogen werden, da etwa in der Hälfte aller Erkrankungsfälle eine alleinige antibiotisch-konservative Therapie zu keiner Sanierung der Infektion führt. Bei Eintreten von Komplikationen sollte zeitig eine operative Therapie angestrebt werden. Nach überstandener Endokarditis haben die Patienten zeitlebens ein erhöhtes Risiko für eine erneute Endokarditis. Diesem Umstand wird in den neuen überarbeiteten Empfehlungen zur Prophylaxe der IE der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie besonderes Gewicht verliehen.