Erschienen in:
01.03.2008 | Leitthema
Insektengifthyposensibilisierung
Nebenwirkungen und Therapieerfolg
verfasst von:
PD Dr. F. Ruëff, B. Przybilla
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 3/2008
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Zusammenfassung
Hymenopterengift-Hyposensibilisierung (HG-HS) schützt Patienten mit Hymenopterengiftanaphylaxie vor erneuten, potenziell lebensbedrohlichen Reaktionen. Unter den Nebenwirkungen einer HG-HS sind in erster Linie systemische anaphylaktische Reaktionen (SAR) bedeutsam. Grundsätzlich ist die Behandlung mit einem Depotpräparat nach einem konventionellen Schema besser verträglich als die Therapie mit einem wässrigen Extrakt nach einem Rush-Schema. Da aber oft ein rascher Wirkungseintritt nötig ist und eine Notfallbehandlung unter stationären Bedingungen besser als ambulant vorgenommen werden kann, bleibt die stationäre Schnellhyposensibilisierung unverzichtbar. Eine Prämedikation mit einem H1-blockierenden Antihistaminikum kann örtliche und – zumindest leichte – systemische Reaktionen reduzieren. Die Wirksamkeit einer HG-HS ist dosisabhängig: Während einer Erhaltungstherapie mit 100 µg Insektengift sind bis zu 25% der Patienten bei neuerlichem Stich nicht ausreichend geschützt. Dabei haben Patienten mit Bienengiftallergie oder mit Mastozytose ein höheres Risiko eines Therapieversagens. Durch eine Erhöhung der Erhaltungsdosis – meist sind 200 µg ausreichend – kann bei fast all diesen Patienten das Eintreten einer klinischen Schutzwirkung erreicht werden. Für einzelne Patienten mit besonderen Risikofaktoren, v. a. wenn eine Bienengiftallergie besteht, kann von vornherein eine erhöhte Erhaltungsdosis gewählt werden.