Xenotransplantation von Pankreasinseln – aktueller Stand

Für Typ-1-Diabetes-Patienten, die trotz Optimierung der Insulintherapie an rezidivierenden lebensbedrohlichen Hypoglykämien leiden, ist die Inselzelltransplantation die beste therapeutische Option. Allerdings gibt es nicht genug menschliche Spender, um den Bedarf zu decken. Daher wird seit Jahrzehnten an der Verwendung tierischer Pankreasinseln für die Xenotransplantation geforscht, wobei sich das Schwein als Spenderorganismus der Wahl herauskristallisierte. Mit verkapselten porzinen Inseln wurden bereits klinische Studien durchgeführt, in denen keine Sicherheitsrisiken identifiziert wurden, allerdings die Wirksamkeit hinsichtlich der Diabetestherapie limitiert war. Durch innovative Verkapselungsstrategien, die Entwicklung klinisch anwendbarer immunsuppressiver Protokolle und die genetische Modifikation der Spenderschweine wurden in den letzten Jahren in diabetischen nichthumanen Primatenmodellen große Fortschritte im Hinblick auf die Wirksamkeit der xenogenen Inselzelltransplantation erzielt. Diese neuen Entwicklungen lassen klinische Studien in den nächsten Jahren sehr aussichtsreich erscheinen.