Erschienen in:
20.08.2018 | Originalien
Internetbasierte Selbstmanagementinterventionen
Qualitätskriterien für ihren Einsatz in Prävention und Behandlung psychischer Störungen
verfasst von:
PD Dr. J. P. Klein, C. Knaevelsrud, M. Bohus, D. D. Ebert, G. Gerlinger, K. Günther, C. Jacobi, M. Löbner, S. G. Riedel-Heller, J. Sander, U. Sprick, I. Hauth
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 11/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Internetbasierte Selbstmanagementinterventionen sind wirksam in der Prävention und Behandlung psychischer Störungen. Allerdings ist es für Betroffene, Behandler und Entscheider im Gesundheitswesen schwer, sichere und wirksame Angebote zu identifizieren.
Ziel der Arbeit
Entwicklung von Qualitätskriterien für Selbstmanagementinterventionen.
Methoden
Ausgehend von einer unspezifischen Bewertungsmatrix formulierte eine Arbeitsgruppe zweier wissenschaftlicher Fachgesellschaften spezifische Qualitätskriterien für Selbstmanagementinterventionen für psychische Störungen. Dabei wurden Betroffene und andere Interessenvertreter mit einbezogen.
Ergebnisse
Es wurden acht zentrale Kriterien mit insgesamt 17 Unterpunkten entwickelt. Diese müssen erfüllt sein, um eine Intervention zu zertifizieren. Im Mittelpunkt stehen dabei therapeutische Qualitätsanforderungen, Patienten- und Datensicherheit sowie die Erbringung eines Wirksamkeitsnachweises im Rahmen mindestens einer randomisierten Studie. Fünf weitere Kriterien werden lediglich deskriptiv erfasst, sind jedoch nicht ausschlaggebend für die Zertifizierung.
Diskussion
Die vorliegenden Qualitätskriterien dienen als Ausgangspunkt für die Etablierung eines Zertifizierungsprozesses. Dieser könnte dazu beitragen, dass internetbasierte Selbstmanagementinterventionen für psychische Störungen im deutschen Gesundheitssystem Teil der Routineversorgung werden.