Erschienen in:
24.08.2018 | Psychotherapie | Leitthema
Der DGPPN-Teilhabekompass II
Umsetzung sozialer Teilhabe für Menschen mit psychischen Erkrankungen
verfasst von:
Prof. Dr. K. Stengler, M. Frank, S. G. Riedel-Heller, T. Becker, I. Steinhart, G. Gerlinger, I. Hauth, A. Deister
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 11/2018
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Zusammenfassung
Die Teilhabe am sozialen Leben ist für die meisten Menschen mit psychischen Erkrankungen von existenzieller Bedeutung. Dennoch wird dieser Bereich in der psychosozialen Behandlung oftmals noch nicht genug berücksichtigt und eine Einbindung in den Behandlungsprozess findet momentan noch nicht überall statt. Dies hängt zum einen mit inhaltlichen sowie auch mit strukturell-organisatorischen Hürden zusammen. Die unzähligen Möglichkeiten – auch außerhalb der sozialrechtlichen Definition –, am sozialen Leben teilzuhaben, und die Fülle an Bereichen, in denen soziale Teilhabe stattfinden kann, auf der einen Seite und Einrichtungs- und Trägervielfalt sowie regionale Unterschiede auf der anderen Seiten verhindern nicht selten eine notwendige zeitnahe Unterstützung. Hinzu kommen unzureichende Kenntnis bei Behandlern über etablierte Leistungen und unklare Verantwortlichkeiten für Teilhabebemühungen im fachärztlichen Aus- und Weiterbildungssektor. Der vorgestellte Teilhabekompass zur Umsetzung sozialer Teilhabe für Menschen mit psychischen Erkrankungen setzt hier an: Er soll eine Orientierungshilfe für niedergelassene psychiatrisch-psychotherapeutische Fachärzte, Haus- und Allgemeinärzte, Ärzte der Gesundheitsämter/sozialpsychiatrischen Dienste sowie im stationären und teilstationären psychiatrisch-psychotherapeutischen Setting tätige Ärzte sein. Sowohl die Papier- als auch die geplante Onlineversion sollen dem Adressatenkreis helfen, Menschen mit vor allem schweren psychischen Erkrankungen zeitnah und erfolgreich durch die breite Angebotspalette sozialer Teilhabeleistungen in Deutschland zu navigieren.