Erschienen in:
01.10.2015 | Leitthema
Interventionell-radiologische Therapie des Uterusmyoms durch Embolisation
verfasst von:
PD Dr. Jan Peter Goltz, EBIR
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Leiomyome des Uterus sind die häufigsten benignen Beckentumoren. Sie treten bei bis zu 70 % aller Frauen auf. In etwa einem Drittel der Fälle verursachen sie Symptome. Die Therapieoptionen umfassen die operative Entfernung sowie minimal-invasive Verfahren der Interventionsradiologie.
Zielsetzung
Vorstellung der Indikationen, Technik, Komplikationen und Ergebnisse der minimal-invasiven Behandlung symptomatischer Uterusmyome durch Embolisation der Aa. uterinae.
Material und Methoden
Sichtung und Auswertung der vorliegenden Literatur zur Behandlung symptomatischer Uterusmyome durch Embolisation der Aa. uterinae.
Ergebnisse
Die Embolisation der Aa. uterinae bietet hohe technische Erfolgsraten von bis zu 98 %. Schwerwiegendere Komplikationen treten in 3 % der Fälle auf. Einen wichtigen Prädiktor für den klinischen Erfolg stellt eine möglichst umfassende Infarzierung des Zielgewebes dar, die klinische Erfolgsrate liegt initial bei 75 %, wobei Reembolisationen Erfolg versprechen. Im Vergleich zur operativen Entfernung sind erneute Eingriffe häufiger notwendig. Im Langzeitverlauf unterscheidet sich die Embolisationstherapie hinsichtlich der Lebensqualität, Symptomkontrolle und Patientinnenzufriedenheit nicht von der operativen Versorgung.
Schlussfolgerungen
Die Embolisationstherapie ist eine effektive, minimal-invasive Behandlungsoption bei symptomatischen Uterusmyomen und sollte bei der Aufklärung symptomatischer Patientinnen entsprechend berücksichtigt werden. Der weniger invasive Charakter der Embolisationstherapie sollte gegen eine höhere Rate an erneuten Eingriffen abgewogen werden.