Erschienen in:
08.06.2016 | Originalien
Isocyanatexposition in Produktion und Anwendung
Biomonitoring
verfasst von:
Prof. Dr. G. Leng
Erschienen in:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
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Ausgabe 5/2016
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Zusammenfassung
Einleitung
In diesem Beitrag werden Biomonitoring-Ergebnisse vorgestellt sowohl von Arbeitnehmern, die in der Produktion von Isocyanaten beschäftigt sind (Kollektiv 1), als auch von denen, die isocyanathaltige Produkte anwenden (Parkettleger; Kollektiv 2). Folgende Isocyanate werden betrachtet: 4,4-MDI (Diphenylmethandiisocyanat), 2,4- und 2,6-TDI (Diisocyanattoluole) und HDI (Hexamethylen-1,6-diisocyanat). Im Rahmen des Biomonitorings wurden in den Urinproben die entsprechenden Amine der Isocyanate, d. h. MDA, 2,4-TDA, 2,6-TDA und HDA, mittels GC/MS bestimmt. Darüber hinaus fanden bei der Parkettlegerstudie Luftmessungen statt.
Kollektiv 1
Mitarbeiter in der Messwarte sowie im Büro hatten die höchsten HDA-Werte. Mitarbeiter mit direktem Umgang hingegen zeigten meist keine Belastung, d. h. die getroffenen Schutzmaßnahmen reichten aus. Aus diesen Ergebnissen lässt sich die Schlussfolgerung ziehen, dass die HDI-Belastung der Mitarbeiter auf mangelhafte Arbeitshygiene zurückzuführen war. Das heißt, durch Verschleppung des Gefahrstoffs kam es zu einem dermalen Eintragspfad.
Kollektiv 2
Bei Parkettlegern hat der Einsatz von Isocyanaten zu keiner nennenswerten Belastung beigetragen. Somit kann die Substitution von stark lösemittelhaltigen Produkten durch isocyanathaltige Kleber und Wasserlacke empfohlen werden.