Erschienen in:
28.04.2016 | Herzinsuffizienz | Leitthema
Kardiovaskuläre Effekte der Insulintherapie
verfasst von:
Prof. Dr. M. Pfohl
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Bedeutung einer normnahen Blutzuckereinstellung und der Insulintherapie zur Prävention mikroangiopathischer Folgeerkrankungen ist unumstritten.
Typ-1-Diabetes
Die wichtige Rolle einer intensiven Insulintherapie in der Prävention kardiovaskulärer Ereignisse bei Typ-1-Diabetes wird durch die DCCT/EDIC (DCCT: „diabetes control and complications trial“, EDIC: „epidemiology of diabetes interventions and complications“) klar belegt: Auf lange Sicht reduzierte die intensive Insulintherapie das Risiko für nichttödlichen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Tod aus kardiovaskulärer Ursache um 57 %.
Typ-2-Diabetes
Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes wurde ein kardiovaskulärer Benefit für eine frühzeitige Insulintherapie mit normnaher Blutzuckereinstellung in der UKPDS („United Kingdom prospective diabetes study“) belegt, war aber erst in der Nachbeobachtung evident. In der Insulintherapie bei langjährigem Diabetes mellitus und/oder kardiovaskulären Vorerkrankungen ist die Vermeidung von Hypoglykämien vordringlich, um akute kardiovaskuläre Ereignisse zu vermeiden. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz deutet sich an, dass hohe Insulindosierungen nach Möglichkeit vermieden werden sollten – der Nutzen einer normnahen Blutzuckereinstellung ist bei ihnen ebenfalls nicht nachgewiesen.