Erschienen in:
29.02.2016 | Karies | zu guter letzt
Merkwürdiges Fasten
verfasst von:
sas
Erschienen in:
Der Freie Zahnarzt
|
Ausgabe 3/2016
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Auszug
Es ist schon Halbzeit in der Fastenzeit. Wer bisher durchgehalten hat: Chapeau! Mit dem Fasten ist es ja ein bisschen wie mit den Vorsätzen zu Neujahr. Was man sich da nicht vorher alles überlegen kann, worauf es sich so zu verzichten lohnen würde: Fleisch, Schokolade, Alkohol, Zigaretten – und neuerdings natürlich ganz weit oben im Ranking des Verzichts: das Smartphone und die sozialen Netzwerke. Jeder Fünfte, so hieß es zu Beginn von „Sieben-Wochen-Ohne“ in einer Forsa-Umfrage, wolle seine Internet- und Computernutzung für einige Zeit reduzieren. Vor allem die 45- bis 59-Jährigen wollten sich mit der Online-Abstinenz hervortun. Der jüngeren Generation liegt diese eher fern – überhaupt entbehrt die ganze Fastensache für sie an Sinn. Wofür soll Verzicht von Dingen gut sein, die das Dasein maßgeblich lebenswert machen? Die Generation 16 und jünger sieht keinen Sinn in selbst auferlegter Abstinenz, wie eine Mini-Umfrage des DFZ im häuslichen Umfeld ergab. Es sei denn, es handelt sich um den Verzicht auf Schule, Latein-Vokabeln, Gemüsesuppe und abendliches Zähneputzen. Der hedonistische Ansatz ist allerdings jugendlich-leichtsinnig und nicht besonders gut durchdacht. Denn letztlich schließt sich der Kreis sehr schnell wieder mit Anbetern des Heilfastens. Einige von ihnen schwören in Internet-Foren darauf, dass Ernährungsumstellung und Fasten Zahnschmerzen und Karies verschwinden ließen. Einfach so – ohne Zahnarzt und Bohrer. Man kommt also nicht drumrum, irgendwann ist jeder dran: entweder mit Fasten oder mit Zähneputzen. …