Erschienen in:
01.02.2015 | CME Zertifizierte Fortbildung
Keratoconjunctivitis vernalis
verfasst von:
Prof. Dr. U. Pleyer, A. Leonardi
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 2/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Keratoconjunctivitis vernalis (VKC) ist eine beidseitige, rezidivierende Bindehautentzündung, die schubweise – bevorzugt im Frühjahr – auftritt. Klinisches Charakteristikum sind die Ausbildung von Riesenpapillen im Tarsusbereich (Durchmesser > 1 mm) und/oder limbusnahe Veränderungen („Trantas dots“). Die Ätiologie und Pathophysiologie der VKC ist weiterhin unklar. Klinische Befunde und immunhistologische Untersuchungen lassen vermuten, dass komplexe (sowohl IgE-abhängige als auch IgE-unabhängige immunpathologische) Veränderungen zugrunde liegen. Prädisponierende Faktoren schließen endokrine, genetische, neurogene sowie Umwelt- und sozioökonomische Einflüsse ein. Antihistaminika, Mastzellstabilisatoren und ggf. topische Steroide haben sich als Akuttherapie der VKC bewährt. Allerdings ist dieser Behandlungsansatz bei schweren Verläufen unzureichend und kann Rezidive nicht völlig vermeiden. Immunmodulatoren wie Ciclosporin A und Tacrolimus stellen alternative Wirkstoffe vor allem für die Langzeittherapie dar. Bei den meisten Kindern liegt ein selbstlimitierender Verlauf vor, der nach der Pubertät abklingt. Bei einem Teil der Patienten treten visusbedrohliche Komplikationen ein. Diese werden überwiegend durch Hornhautkomplikationen und iatrogen durch längerfristige Steroidbehandlung verursacht.