Erschienen in:
01.10.2013 | Editorial
Klinische Forschung in der Kardiologie
Quo vadis?
verfasst von:
Prof. Dr. U. Zeymer
Erschienen in:
Die Kardiologie
|
Ausgabe 5/2013
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Die Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und die Jahrestagung der Arbeitsgruppe Rhythmologie dienen traditionell vorwiegend der Fortbildung für die experimentelle und klinische Medizin als auch für den Praxisalltag. Dabei werden etablierte und auch neue diagnostische und therapeutische Verfahren vorgestellt und diskutiert. Die Schwerpunkte dieser Herbsttagung sind die Rhythmologie, die interventionelle Kardiologie und die kardiovaskuläre Akutmedizin. Eine wichtige Grundlage des ärztlichen Handelns sind die von Fachgesellschaften herausgegebenen Leitlinien. Diese basieren vorwiegend auf den Ergebnissen randomisierter Studien. Die Kardiologie ist sicherlich das Gebiet in der Medizin, das sowohl die größte Anzahl als auch die von der Patientenanzahl größten randomisierten Studien vorweisen kann. Somit könnte man denken, dass die Diagnostik und Therapie in der Kardiologie deutschlandweit einheitlich nach klar definierten Patientenleitpfaden abläuft. Wie große bundesweite Register zu verschiedenen kardiologischen Erkrankungen zeigen, ist dies nicht der Fall. Allein in der antithrombotischen Therapie der Patienten mit akuten koronaren Syndromen existieren von Klinik zu Klinik teils sehr unterschiedliche Therapieregime. Dies liegt natürlich zum einen daran, dass in randomisierten Studien häufig durch die Einschlusskriterien bedingt nur bis zu 50% der Alltagspatientenpopulation vertreten sind und unklar ist, ob die Ergebnisse auf die restlichen 50% übertragbar sind. …