Erschienen in:
01.09.2014 | Originalarbeit
Klinisches Outcome (Median 5 Jahre) nach winkelstabiler Plattenosteosynthese von 228 Patienten mit dislozierter proximaler Humerusfraktur
verfasst von:
Georg Siebenbürger, Niklas Biermann, Dr. med. Florian Haasters, Prof. Dr. med. Wolf Mutschler, Dr. med. Ben Ockert
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 3/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel dieser Studie war es, das klinische Outcome bei Patienten mit dislozierter proximaler Humerusfraktur und winkelstabiler Plattenosteosynthese 5 Jahre postoperativ zu erheben und Risikofaktoren für ein schlechtes Ergebnis zu identifizieren.
Methodik
467 Patienten wurden zwischen 02/2002 und 02/2012 aufgrund einer dislozierten proximalen Humerusfraktur mit einer winkelstabilen Plattenosteosynthese versorgt. Von 228 Patienten (Follow-up Rate 48,8 %) wurde die Schulterfunktion im Verlauf durch regelmäßige klinische Kontrollen bis 2 Jahre postoperativ und nach Median 5,7 Jahre (95 % CI: 5,4–6,1) postoperativ anhand des Constant Score und DASH Score erfasst.
Ergebnisse
Bei 228 Patienten (68,9 % Frauen, mittleres Alter: 65,7 Jahre, 95 % Konfidenzintervall (CI): 63,6–67,7; 31,1 % Männer, mittleres Alter: 55,5 Jahre 95 % CI: 52,3–58,6) betrug der mittlere Constant-Score 5,7 Jahre nach Versorgung einer dislozierten proximalen Humerusfraktur mittels winkelstabiler Plattenosteosynthese 75,5 Punkte (95 % CI: 72,6–78,4). Der mittlere alters- und geschlechtsnormalisierte Constant-Score lag bei 85,5 Punkten (95 % CI: 81,6–89,3) und der Constant-Score im Vergleich zum unverletzten Arm betrug 84,5 % (95 % CI: 81,1–87,9). Die Bewertung der Schulterfunktion war in 41,7 % der Patienten „sehr gut“ (100–86 Punkte), 24,1 % „gut“ (85–71), 19,3 % „befriedigend“ (70–56) und in 14,9 % „schlecht“ (kleiner 56). Der beobachtete Constant-Score nach 5 Jahren korrelierte negativ mit dem Patientenalter (Pearson: r = − 0,2, p < 0,01) und einer ungeplanten Revisionsoperation (Pearson r = − 0,3, p < 0,01).
Diskussion
5 Jahre nach winkelstabiler Plattenosteosynthese einer dislozierten proximalen Humerusfraktur lässt sich bei 2/3 der Patienten (65,8 %) ein sehr gutes bis gutes klinisches Ergebnis nachweisen. In ca. 15 % der Fälle liegt eine „schlechte“ Schulterfunktion vor, die gehäuft bei Patienten mit hohem Lebensalter beobachtet wird oder bei Patienten die einer ungeplanten Revisionsoperation unterzogen werden mussten.