Erschienen in:
01.04.2013 | Übersichten
Knieverletzungen im Wachstumsalter
Vordere Kreuzbandruptur
verfasst von:
Prof. Dr. K.-H. Frosch, A. Preiss
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 1/2013
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Zusammenfassung
Zur Frage der operativen vs. konservativen Versorgung der vorderen Kreuzbandruptur im Wachstumsalter wurde eine systematische Literaturanalyse durchgeführt. Ausgewertet wurden 10 Studien mit insgesamt 154 Patienten zur konservativen und 55 Studien mit 935 Patienten zur operativen Therapie. Unter Ersterer war in 89,5± 15,2% der Fälle ein Giving-Way-Phänomen zu beobachten, nur 30,9± 33,8% der Patienten kehrten zu ihrem ursprünglichen Sportniveau zurück. Nach operativer Versorgung fand sich in nur 2,8± 6,9% der Fälle ein Giving-Way-Phänomen, und 91,2± 3,1% der Patienten erlangten wieder ihr ursprüngliches Sportniveau (p< 0,05). Das relative Risiko für eine Beinlängendifferenz ≥1 cm bzw. eine Achsabweichung ≥3° nach operativer Behandlung war mit etwa 2,1% gering. Rerupturen traten in etwa 3,8% der Fälle auf. Die Kreuzbandnaht induzierte kein Fehlwachstum, der Lysholm-Score war mit durchschnittlich 79,6 Punkten und oft persistierender Instabilität unbefriedigend. Implantate auf Fugenhöhe, Verwendung des Lig. patellae, implantatfreier Ersatz, Verletzung der ventralen tibialen Apophyse oder zu weit dorsal liegende femorale Kanäle gingen mit einer deutlich erhöhten Rate an Wachstumsstörungen einher.