Erschienen in:
01.01.2015 | Originalien
Korrekturosteosynthesen proximaler Humerusfrakturen
Technik und prospektive Ergebnisse
verfasst von:
Prof. Dr. H. Lill, C. Voigt, G. Jensen, M. Warnhoff, J.C. Katthagen
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei Frakturfolgen operativ und konservativ behandelter proximaler Humerusfrakturen erfolgt wegen schmerzhafter Bewegungseinschränkung meist die Implantation einer Schulterprothese mit teils moderaten Ergebnissen. Insbesondere bei jüngeren Patienten bedarf es gelenkerhaltender Alternativen.
Ziel der Arbeit
Erfassung der Operationstechniken und prospektiver Ergebnisse nach Revisions- und Korrekturosteosynthesen von Frakturfolgen proximaler Humerusfrakturen, eingeteilt nach der Boileau-Klassifikation.
Material und Methoden
Elf Patienten (4 weiblich) im durchschnittlichen Alter von 53 (29–71 Jahren) mit einem Nachuntersuchungszeitraum von durchschnittlich 19,5 Monaten wurden prospektiv eingeschlossen. Die prä- und postoperativen Bewegungsausmaße der betroffenen Schulter wurden statistisch verglichen. Zum Nachuntersuchungszeitpunkt wurden der Constant-Score (CS), der Simple-Shoulder-Test (SST) und Simple Shoulder Value (SSV) erfasst.
Ergebnisse
Entsprechend der Boileau-Klassifikation wurden die Frakturfolgen bei 4 Patienten als Typ II, bei 2 Patienten als Typ III und bei 5 Patienten als Typ IV klassifiziert. Im Vergleich zum präoperativen Untersuchungsbefund verbesserten sich die Anteversion (p = 0,006), Abduktion (p = 0,003) und Außenrotation (p = 0,02) im postoperativen Verlauf signifikant. Der alters- und geschlechtsadaptierte CS betrug durchschnittlich 74,8 ± 19,9 %, im SST wurden 10,1 von 12 Punkten erreicht und das durchschnittliche Ergebnis im SSV lag bei 77 %.
Schlussfolgerung
Revisions- und Korrekturosteosynthesen von Frakturfolgen (Typ II–IV nach Boileau) proximaler Humerusfrakturen stellen vorwiegend bei jüngeren Patienten (< 60 Jahre alt) eine gute Alternative zur Schulterprothesenimplantation dar.