Erschienen in:
01.02.2015 | Leitthema
Laparoskopische radikale Prostatektomie
verfasst von:
PD Dr. R. Ganzer, FEBU, M. Do, B.P. Rai, A. Dietel, J.-U. Stolzenburg
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die laparoskopische radikale Prostatektomie (LRP) hat sich seit der Erstbeschreibung vor über 20 Jahren als Standardverfahren zur Therapie des lokal begrenzten Prostatakarzinoms etabliert. Aktuell wird die LRP trotz der hohen Zusatzkosten zunehmend durch die roboterassistierte Methode (RALP) verdrängt.
Fragestellung
Was sagen ausgewählte Fallserien mit einem Follow-up von ca. 10 Jahren über die onkologische Effektivität nach mittlerer Nachbeobachtungszeit aus? Gibt es Unterschiede zwischen LRP und RALP im onkologischen oder funktionellen Outcome?
Material und Methoden
Es werden aktuelle Arbeiten der LRP mit einem medianen onkologischen Follow-up von mindestens 3 Jahren und Vergleichsstudien von LRP und RALP berücksichtigt.
Ergebnisse
Es liegen erste überzeugende Ergebnisse von Fallserien zum onkologischen 10-Jahres-Follow-up nach LRP vor. Neuere Daten deuten darauf hin, dass die RALP der LRP hinsichtlich funktioneller Ergebnisse (Wiedererlangen der erektilen Funktion) nach beidseitigem Nerverhalt überlegen ist.
Schlussfolgerung
Nachdem erste Reviews vor einigen Jahren vergleichbare onkologische und funktionelle Ergebnisse von offener Prostatektomie, LRP und RALP zeigten, deuten neuere vergleichende Studien auf unterschiedliche funktionelle Ergebnisse zugunsten der RALP nach beidseitigem Nerverhalt hin. Dieser Vorteil ist nach „wide excision“ der neurovaskulären Bündel nicht erwiesen. Beide Verfahren sind zur Therapie des lokal begrenzten Prostatakarzinoms zu empfehlen.