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Erschienen in: Der Urologe 10/2017

23.08.2017 | Lappenplastik | Leitthema

Die komplexe Rekonstruktion der Vulva nach weiblicher Genitalverstümmelung/Genitalbeschneidung

verfasst von: PD Dr. D. m. O’Dey

Erschienen in: Die Urologie | Ausgabe 10/2017

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Zusammenfassung

Hintergrund

Die rituelle weibliche Genitalbeschneidung („female genital mutilation/cutting“, FGM/C) ist ein weltweites Problem und betrifft Abermillionen Mädchen und Frauen insbesondere in afrikanischen und arabischen Ländern. Betroffene leiden an gravierenden physischen und psychischen Störungen. Die Möglichkeit einer anatomischen Rekonstruktion stellt daher für viele Frauen eine wichtige und lebensverändernde Option dar.

Zielsetzung

Diese Arbeit gibt einen Überblick über seitens des Autors entwickelte funktionell-ästhetische Rekonstruktionstechniken des äußeren weiblichen Genitals nach ritueller Genitalverstümmelung/-beschneidung. Spezifische anatomische und/oder operative Details sind nicht Inhalt dieser Arbeit.

Material und Methode

Die „Anterior obturator artery perforator“-Lappenplastik (aOAP-flap), die „Omega domed“-Lappenplastik (OD-flap) und eine mikrochirurgische Prozedur benannt als „Neurotizing and molding of the clitoral stump“- (NMCS)-Prozedur werden beschrieben.

Ergebnisse

Die vorgestellten operativen Techniken, namentlich der aOAP-flap zur Vulvarekonstruktion, der OD-flap zur Präputiumrekonstruktion und die NMCS-Prozedur zur mikrochirurgischen Rekonstruktion einer Glans clitoridis zeigen natürliche, zuverlässige und stabile Ergebnisse. In der Gesamtheit führen die Techniken zu einer anatomischen Normalisierung des äußeren weiblichen Genitals.

Schlussfolgerung

Die demonstrierten rekonstruktiven Techniken tragen dazu bei, eine normale Anatomie wiederherzustellen, unterstützen die Gesundheit betroffener Frauen und helfen damit die Ihnen auferlegte Bürde namens FGM/C abzulegen.
Literatur
1.
Zurück zum Zitat World Health Organization (2008) Eliminating female genital mutilation: An interagency statement. World Health Organization, Geneva, 1–48 World Health Organization (2008) Eliminating female genital mutilation: An interagency statement. World Health Organization, Geneva, 1–48
2.
Zurück zum Zitat O’Dey DM, Bozkurt A, Pallua N (2010) The anterior Obturator Artery Perforator (aOAP) flap: surgical anatomy and application of a method for vulvar reconstruction. Gynecol Oncol 119:526–530CrossRefPubMed O’Dey DM, Bozkurt A, Pallua N (2010) The anterior Obturator Artery Perforator (aOAP) flap: surgical anatomy and application of a method for vulvar reconstruction. Gynecol Oncol 119:526–530CrossRefPubMed
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4.
Zurück zum Zitat O’Dey DM (2014) Die rituelle Beschneidung der Klitorisregion: Anatomie und Wiederherstellung mittels Omega-Domed flap. Z Plast Chir 14(1):44–47 O’Dey DM (2014) Die rituelle Beschneidung der Klitorisregion: Anatomie und Wiederherstellung mittels Omega-Domed flap. Z Plast Chir 14(1):44–47
Metadaten
Titel
Die komplexe Rekonstruktion der Vulva nach weiblicher Genitalverstümmelung/Genitalbeschneidung
verfasst von
PD Dr. D. m. O’Dey
Publikationsdatum
23.08.2017
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Urologie / Ausgabe 10/2017
Print ISSN: 2731-7064
Elektronische ISSN: 2731-7072
DOI
https://doi.org/10.1007/s00120-017-0485-2

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