Erschienen in:
01.04.2009 | Leitthema
Lebensqualität nach Rektumkarzinomoperation
verfasst von:
Prof. Dr. C.-T. Germer, C. Isbert
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 4/2009
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Zusammenfassung
Die multimodale Therapie des fortgeschrittenen Rektumkarzinoms beeinhaltet eine optimierte Chirurgie mit totaler mesorektaler Exzision, eine (neo-/adjuvante) Radiochemotherapie und/oder eine systemische Chemotherapie. Dabei ist die integrale Betrachtung von Lebensverlängerung und Lebensqualität (LQ) noch viel zu selten Grundlage der Therapieentscheidung. Ziel der vorliegenden Übersichtsarbeit ist es, verschiedene Aspekte der LQ-Bestimmung bei der chirurgischen Therapie darzustellen. Generell ist die permanente Kolostomie im Gegensatz zur anterioren Rektumresektion nicht zwangsläufig mit einer schlechten postoperativen LQ assoziiert. Die Rückverlegung einer protektiven Ileostomie erhöht bei Patienten mit Rektumkarzinom die LQ. Die laparoskopische totale mesorektale Exzision bietet in Bezug auf die LQ derzeit keine messbaren Vorteile im Vergleich zur konventionell offenen Operation. Wenn technisch möglich, bietet die Kolon-J-Pouch-Rekonstruktion messbare Vorteile der postoperativen LQ gegenüber Rekonstruktionsformen wie der geraden Anastomose und/oder der Koloplastie. Die Kenntnis der postoperativen Einschränkungen der LQ und eine konsequente präoperative Aufklärung helfen, die postoperative LQ der betroffenen Patienten zu verbessern.