Erschienen in:
01.02.2016 | Originalien
Leber- und Lungenmetastasen des kolorektalen Karzinoms
Langzeitüberleben und Prognosefaktoren
verfasst von:
Dr. S. Sponholz, S. Bölükbas, M. Schirren, S. Oguzhan, N. Kudelin, J. Schirren
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Einleitung
Da die Resektion von Leber- und Lungenmetastasen eines kolorektalen Karzinoms noch nicht abgeschlossen untersucht ist, wurden in dieser Studie das Überleben und prognostische Faktoren bei diesem Patientengut untersucht.
Methoden
Es wurden retrospektiv die prospektiven Daten bei 52 Patienten mit Leber- und Lungenmetastasen eines kolorektalen Karzinoms, die von 1999 bis 2009 in kurativer Absicht an pulmonalen Metastasen operiert wurden, untersucht.
Ergebnisse
Das Gesamtüberleben lag im Median bei 64 Monaten. Das mediane Überleben für Patienten mit synchron entstandenen Leber- und Lungenmetastasen lag bei 63 Monaten (5-Jahres-Überlebensrate [JÜR] 54 %), bei metachron entstandenen Leber- und Lungenmetastasen bei 74 Monaten (5JÜR 58 %, p = 0,451). Es zeigte sich ein signifikant schlechteres Überleben, wenn die Primärtumorlokalisation im Rektum statt im Kolon lag (Median 81 vs. 38 Monate, p = 0,004), bei multiplen Lungenmetastasen (≥ 2 Metastasen; Median 74 vs. 59 Monate, p = 0,032) und bei Progress nach präoperativer Chemotherapie (Median 74 vs. 63 vs. 15 Monate, p < 0,001). Keinen signifikanten Einfluss auf das Überleben zeigten ein beidseitiger Lungenbefall, ein positiver thorakaler Lymphknotenstatus, ein thorakales Rezidiv und ein krankheitsfreies Intervall < 36 Monate.
Fazit
Die Metastasenresektion bei Leber- und Lungenmetastasen eines kolorektalen Karzinoms ist bei selektierten Patienten mit einem guten Langzeitüberleben vergesellschaftet. Das Vorhandensein von Leber- und Lungenmetastasen stellt kein Ausschlusskriterium zur Metastasenresektion dar. Ebenso ist ein thorakaler Lymphknotenbefall kein Ausschlusskriterium. Als negative Prognosefaktoren zeigen sich die Primärtumorlokalisation im Rektum, multiple Lungenmetastasen und ein Progress nach präoperativer Chemotherapie. Der Progress unter präoperativer Chemothrapie ist als Ausschlusskriterium zur Metastatasektomie zu werten.