Erschienen in:
01.07.2011 | Übersichten
Prophylaxe der posttraumatischen Belastungsstörung
verfasst von:
J. Hellmann, I. Heuser, Prof. Dr. G. Kronenberg
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 7/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) neigt zur Chronifizierung und weist eine hohe Komorbidität mit anderen psychiatrischen Störungen auf. Im Unterschied zu den meisten psychiatrischen Erkrankungen existiert bei der PTBS mit dem auslösenden Trauma ein klar definierter, ätiologischer Faktor. Mit wachsendem Kenntnisstand zur Pathogenese der PTBS stellt sich daher die Frage nach einer effektiven Sekundärprävention zum rechten Zeitpunkt, den sogenannten posttraumatischen „golden hours“. Sowohl im Bereich psychologischer als auch pharmakologischer Therapieansätze zeichnen sich erste effektive Interventionsmöglichkeiten ab. So existiert inzwischen Evidenz für die Wirksamkeit einer pharmakologischen Rekalibrierung gestörter Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achsen-Funktion und für verhaltenstherapeutische Ansätze. Die prophylaktische Wirksamkeit des psychologischen „debriefing“ sowie der Einsatz von Benzodiazepinen erscheinen hingegen zweifelhaft.