Erschienen in:
01.02.2004 | Leitthema
Korrekturosteotomie bei Primary-Varus-, Double-Varus- und Triple-Varus-Knieinstabilität mit Kreuzbandersatz
verfasst von:
Prof. Dr. A. B. Imhoff, R. D. Linke, J. Agneskirchner
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 2/2004
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Frühzeitige gravierende Knorpelschäden werden bei jungen Patienten nicht selten durch eine chronische Kniegelenkinstabilität bei gleichzeitiger Varusfehlstellung verursacht. Indikationsstellung, Operationstechnik und Ergebnisse des Kombinationseingriffs hohe tibiale Umstellungsosteotomie und Kreuzbandplastik werden hier präsentiert.
57 Patienten (Ø 33 Jahre) wurden durch den Kombinationseingriff valgisierende Korrekturosteotomie und Kreuzbandplastik behandelt. Zunächst wurde die Korrekturosteotomie („Closed-wedge-Technik“) und anschließend arthroskopisch die Kreuzbandplastik durchgeführt. Der mittlere Korrekturwinkel betrug 7° (4°–10°); die Achsenfehlstellung im Mittel 5° (0°–10°). Bei 13 Patienten wurde zusätzlich eine Art der Knorpelchirurgie (OATS, autologe Chondrozytentransplantation oder Microfracturing) durchgeführt.
Subjektiv berichteten alle Patienten von einer Besserung ihrer Beschwerden im Hinblick auf Schwellung, Schmerz- und Instabilitätssymptomatik. Die zusätzliche Knorpelchirurgie ergab im klinischen Score keinen signifikanten Unterschied. Die Kombination von unikompartimentaler Entlastung und Instabilitätsbehandlung beim instabilen Varusknie durch Osteotomie und Kreuzbandplastik stellt eine klinisch wirkungsvolle und kausale Therapieform zur Prävention der Arthroseprogression dar. Ein einzeitiges Vorgehen ermöglicht gerade jungen Patienten eine schnelle Rehabilitation und Rückkehr in Alltag und Sport.