Erschienen in:
01.06.2013 | Innovationen in der Intensivmedizin
Glukosekontrolle bei kritisch Kranken
Innovationen und kontemporäre Strategien
verfasst von:
PD Dr. U. Holzinger
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 5/2013
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Zusammenfassung
Die Bestimmung der Blutglukosekonzentration sollte eine fixe Komponente der Standardtherapie bei Intensivpatienten sein, denn Hyperglykämien haben sich in vielen Studien als mit höherer Morbidität und/oder Mortalität assoziiert erwiesen. Derzeit werden Spiegel zwischen 140 und 180 mg/dl empfohlen. Aufgrund inakzeptabler Ungenauigkeiten sollte das Glukosemonitoring bei Intensivpatienten nicht mit Streifentestgeräten, sondern mit dem Blutgasgerät erfolgen. Zurzeit werden verschiedene Technologien eingesetzt, um neue, kontinuierliche Glukosemessgeräte für Intensivpatienten zu entwickeln. Diese werden, abhängig von ihrer Messgenauigkeit und -zuverlässigkeit, punktuelle Messungen ersetzen oder ergänzen, um die Zeitfenster zwischen den punktuellen Messungen zu schließen. Die kontinuierliche intravenöse Insulintherapie sollte vom Pflegepersonal anhand eines Algorithmus durchgeführt werden. Dabei zeigen computerisierte Programme vor sogenannten dynamischen Algorithmen die besten Ergebnisse. Zusätzliche künftige Zielparameter könnten Glukosevariabilität und Glukosekomplexität einschließen, denn auch diese sind mit dem Überleben kritisch Kranker assoziiert. Diabetespatienten könnten in Abhängigkeit von ihrer Glukosekontrolle vor dem Intensivaufenthalt von unterschiedlichen Blutzuckerzielspiegeln profitieren. Hypoglykämien <80 mg/dl sind zu vermeiden, da sie mit negativen Auswirkungen auf das Überleben assoziiert sind.