Erschienen in:
01.02.2014 | Originalien
Berufsbild des Anästhesisten in der Öffentlichkeit
Einfluss von Vorinformation und Vorerfahrungen mit dem Fach
verfasst von:
J. Baja, M.Sc., A.S. Welker, G. Beck, A. Schleppers, M. Fischer, C. Weiß
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 2/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der Beruf des Anästhesisten ist vielseitig und basiert auf den Säulen Anästhesie, Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin. Dennoch scheinen Fach und Kompetenz den Patienten weitgehend unbekannt zu sein.
Ziel der Arbeit
Mithilfe der vorgestellten Untersuchung sollte herausgefunden werden, inwieweit Anästhesievorerfahrung und Informationsbeschaffung die Kenntnisse über die Kompetenz von Anästhesisten verändern.
Material und Methoden
In einer Multizenterstudie an 3 Kliniken wurde 3950 Patienten vor dem Aufklärungsgespräch sukzessive ein Fragebogen ausgehändigt, in dem sie bezüglich ihrer präoperativ bestehenden Kenntnisse und beschafften Informationen befragt wurden. Es konnten 1753 ausgefüllte Fragebogen statistisch verwertet werden. Die Patienten wurden in Subgruppen eingeteilt (interessiert und erfahren, uninteressiert, interessiert sowie weder erfahren noch interessiert).
Ergebnisse
Interessierte und Erfahrene offenbarten die besten Kenntnisse. Oftmals unterschied sich das Wissen von Interessierten und Uninteressierten nur marginal. Unerfahrene und uninteressierte Patienten zeigten rudimentäres Wissen. Die Tätigkeit als Narkosearzt war den Patientengruppen bekannter (50,9–95,3 %) im Vergleich zu den anderen Säulen Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin (5,8 und 26,6 %). Die Eigenschaft des Anästhesisten, Arzt zu sein, bejahten 41,0–84,4 % der Gruppenmitglieder.
Schlussfolgerung
Das Bewusstsein über die Vielseitigkeit des Fachs und die Eigenschaften von Anästhesisten ist nur unzureichend ausgebildet. Die Kenntnisse der Patienten unterscheiden sich erheblich je nach Vorerfahrung und -information; hierbei weisen Patienten mit Erfahrung meist bessere Kenntnisse im Vergleich zu Vorinformierten auf. Somit könnte die persönliche Interaktion zwischen Arzt und Patient nach wie vor der Schlüssel zu einer verbesserten Information des Patienten über die Anästhesie und damit zu erhöhter Zufriedenheit des Patienten sein.