Erschienen in:
01.02.2009 | Leitthema
Humane Papillomviren und Oropharynxkarzinome
Molekulare Interaktion und klinische Auswirkung
verfasst von:
PD Dr. J.P. Klussmann, S.F. Preuss, E.J. Speel
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 2/2009
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Zusammenfassung
Ein Drittel aller Oropharynxkarzinome (OSCC) enthalten onkogene humane Papillomviren (HR-HPV). Epidemiologische und molekulare Untersuchungen belegen, dass HR-HPV bei diesen Tumoren ursächlich sind; sie können als HPV-assoziierte OSCC bezeichnen werden. Sexuelle Risikofaktoren scheinen von Bedeutung zu sein. Wenig ist bekannt über die natürliche Infektion und Persistenz von HR-HPV im Oropharynx. Die HPV-assoziierten OSCC unterscheiden sich von denen durch die klassischen Noxen verursachten OSCC grundlegend. Dies betrifft das Expressionsmuster verschiedener Zellzyklusproteine sowie genetische Veränderungen. Das unterschiedliche biologische Verhalten zeigt sich klinisch durch eine günstigere Prognose der HPV-assoziierten OSCC. Die Ursachen sind noch unklar, eine höhere Empfindlichkeit für Strahlen- und Chemotherapie ist aber denkbar. Für Studien bei OSCC ist in Zukunft eine Stratifizierung nach dem HPV-Status sinnvoll. Ob zukünftig die Patienten nach Bestimmung ihres HPV-Status einer entsprechenden maßgeschneiderten Therapie zuzuführen sind, muss in Therapiestudien geklärt werden.