Erschienen in:
01.10.2009 | Leitthema
Chirurgisches Management vital bedrohlicher Verletzungen
verfasst von:
S. Flohé, D. Nast-Kolb
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 10/2009
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Zusammenfassung
Die Unterbrechung der Schockraumdiagnostik bei schwerverletzten Patienten aufgrund vital bedrohlicher Zustände mit der Notwendigkeit notfallmäßiger operativer Eingriffe stellt eine außerordentliche interdisziplinäre Herausforderung für das gesamte Schockraumteam dar. Da es sich um Eingriffe im Bereich des Abdomens, des Beckens, des Thorax sowie des Kopfs handeln kann, ist ein klarer Handlungsablauf notwendig, der auch die Grenzen der einzelnen Fachdisziplinen überschreiten kann. Bei der Operationstaktik stehen häufig die Prinzipien der „Damage Control Surgery“ im Mittelpunkt des Vorgehens, die in dieser Übersichtsarbeit genauer ausgeführt werden. Ziele der Operationstaktik sind die möglichst schnelle Blutungskontrolle bzw. Druckentlastung unter Minimierung eines zusätzlichen operationsbedingten Traumas. Für das Abdomen und das Retroperitoneum haben Tamponaden mit Textiltüchern einen großen Stellenwert. Alle Entscheidungen bei einer Notoperation müssen unter ungünstigen Bedingungen und unter extremem Zeitdruck gefällt werden. Die Anzahl solcher Notoperationen ist in unserem Gesundheitssystem sehr gering. Der Ablauf und die Entscheidungsfindung dieser kritischen Situation sollten daher in standardisierte Algorithmen eingepasst und trainiert werden. Der „Definitive-Surgical-Trauma-Care“- (DSTC™)-Kurs kann zu dieser Thematik einen Beitrag leisten.