Erschienen in:
01.04.2013 | Originalien
Rettungszeit und Überleben von Schwerverletzten in Deutschland
verfasst von:
Dr. C. Kleber, MD, R. Lefering, A.J. Kleber, C.T. Buschmann, H.J. Bail, K.D. Schaser, N.P. Haas, DGU TraumaRegister
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 4/2013
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Einhaltung einer Rettungszeit <60 min („golden hour“) wird unabhängig vom Rettungssystem gefordert. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss der Rettungszeit auf das Überleben bei Schwerverletzten in Deutschland zu untersuchen.
Methode
Anhand des Traumaregisters der DGU wurde eine retrospektive Studie an 20.078 Patienten durchgeführt. In Klein- und Millionenstädten lag eine niedrigere Letalität vor, wobei Patienten in Millionen- und mittelgroßen Städten schwerer verletzt waren.
Ergebnisse
Anhand einer multivarianten Regressionsanalyse konnte kein Effekt für die Letalität in Abhängigkeit von der Dauer der Rettungszeit gezeigt werden. Bei längeren Rettungszeiten wurden signifikant mehr medizinische Maßnahmen durchgeführt und die Patienten waren schwerer verletzt.
Schlussfolgerung
Das Überleben schwerverletzter Patienten in Deutschland scheint nicht relevant von der Dauer der Rettungszeit beeinflusst zu werden, wobei bei längeren Rettungszeiten ein Selektionseffekt vorliegen kann. Präklinisch notwendige Maßnahmen zur Stabilisierung der Patienten sollten somit nicht zu Gunsten des Faktors Zeit unterlassen werden.