Erschienen in:
01.06.2009 | Originalien
Botulinum-Toxin-Behandlung
Einfluss von Depression und laufendem Rentenverfahren auf den Therapieerfolg
verfasst von:
Dr. A. Bachhuber, G. Reichel, M. Doberenz, A. Stenner, W. Hermann
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 6/2009
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Zusammenfassung
Einleitung
Häufig gibt es eine Diskrepanz zwischen dem Auftreten von Botulinum-Toxin-Antikörpern (Btx-Ak) und der Therapiezufriedenheit. Wir untersuchten, ob eine depressive Störung und ein laufendes Rentenverfahren diesen Widerspruch erklären.
Methode
Es wurden 65 mit Btx behandelte Patienten nach subjektivem Therapieversagen (TV) befragt. Der Rückschluss auf vorliegende Btx-Ak erfolgte mit dem Extensor-digitorum-brevis-Test (EDB-Test). Das Beck-Depressionsinventar und eine Exploration eruierten eine depressive Störung sowie ein laufendes Rentenverfahren. Wir korrelierten den EDB-Test und das TV mit einer depressiven Störung bzw. einem laufenden Rentenverfahren.
Ergebnis
Dreiundvierzig Patienten hatten TV, von denen 22 Btx-Ak positiv waren. Eine depressive Störung lag bei 25 bzw. ein Rentenverfahren bei 21 Patienten vor. EDB-Test und TV korrelierten nicht, jedoch TV mit einer depressiver Störung (p=0,003) und einem laufenden Rentenverfahren (p=0,021). Das TV trat meist am Behandlungsanfang auf.
Diskussion
Das TV hängt maßgeblich von einer depressiven Störung sowie einem laufenden Rentenverfahren ab und ist zumindest bei Therapiebeginn meist nicht immunologisch bedingt.
Schlussfolgerung
Eine depressive Störung und ein laufendes Rentenverfahren beeinflussen den therapeutischen Erfolg initial stärker als die Bildung von Btx-Ak.