Erschienen in:
01.02.2010 | Originalien
Harnleiterrekonstruktion mit rekonfigurierten Ileumsegmenten nach Yang-Monti
Prospektiver 4-Jahres-Bericht
verfasst von:
Prof. Dr. J.A. Steffens, P. Anheuser, B. Reisch, A.E. Treiyer
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 2/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Wir stellen die 4-Jahres-Ergebnisse des Harnleiterersatzes mittels rekonfigurierter Ileumsegmente nach dem Yang-Monti-Verfahren vor.
Material und Methoden
Zwischen April 2001 und Januar 2009 wurde bei 16 Patienten ein totaler und bei 2 Patienten ein partieller Ersatz (Durchschnittsalter 47,4 Jahre) aufgrund langstreckiger postaktinischer und iatrogener Ureterdefekte durchgeführt. Bei 16 Patienten erfolgte eine antirefluxive Implantation in die native Harnblase. Alle Patienten wurden prospektiv anhand eines standardisierten Protokolls nachuntersucht.
Ergebnisse
Das durchschnittliche Follow-up betrug 4,2 (0,5–8,0) Jahre. Es gab keine postoperativen Todesfälle. Sonographische Kontrollen zeigten bei 11 Patienten eine Verbesserung, bei 5 eine Konstanz und bei 2 eine Verschlechterung der Dilatation des oberen Harntraktes. Die Nierenfunktion der operierten Seite verbesserte sich bei 10 und blieb konstant bei 8 Patienten. In keinem Fall kam es zur metabolischen Azidose oder Mukusobstruktion. Frühkomplikationen, bevorzugt Harnweginfekt (HWI) und paralytischer Ileus, traten bei 9/18 (50%) und Spätkomplikationen, HWI und Hernie, bei 4/18 (22%) auf.
Schlussfolgerungen
Der ileale Harnleiterersatz mittels rekonfigurierter Segmente zeichnet sich durch die Ausschaltung eines kurzen Darmabschnittes aus, was keine metabolischen Komplikationen oder stärkere Schleimproduktion zur Folge hat. Die Technik erlaubt eine antirefluxive Implantation. Das Verfahren stellt eine Option für die Korrektur langstreckiger Harnleiterstrikturen mit Erhalt der Nierenfunktion bei selektionierten Patienten dar. Die Intermediärergebnisse sind zufrieden stellend.